Hohenloher Academy: „LernRäume mit Zukunft“Pädagogik – Raum – Architektur

Im Rahmen der Hohenloher Academy diskutierten Pädagogen, Architekten und Vertreter von Kommunen an der SRH Hochschule Heidelberg über die mögliche Gestaltung der Schulen im Zeitalter der Digitalisierung.

„Delokalisierung der Bildung – Brauchen wir noch eine Schule?“ – mit dieser provozierenden Fragestellung eröffnete Otto Seydel, Gründer und Leiter des Instituts für Schulentwicklung in Überlingen, die Hohenloher Academy, die für ihre dritte Ausgabe an der SRH Hochschule Heidelberg gastierte. „Im digitalen Zeitalter wird sich das Lernen rasant verändern und wir ahnen nur, wohin es geht“, sagte er. Die alte Paukschule habe ausgedient. Dennoch machte er den anwesenden Verantwortlichen aus dem Bereich Bildung im Publikum Mut: „Ich bin der festen Überzeugung, dass es für Kinder und Jugendliche bis zum Ende der Pubertät weiterhin definierte Orte geben muss. Es gibt Funktionen gemeinsamen Lernens, die durch keinen Roboter ersetzt werden können.“

Wie die Schulen den Wandel aktiv mitgestalten können, diskutierte das bunt gemischte Publikum – bestehend aus Studierenden, Schulleitern, Lehrern, Architekten, Planern, Vertretern der Kommunen, Pädagogen und weiteren Verantwortliche im Bereich Aus- und Weiterbildung – im Anschluss. Das Team des Forschungsprojektes STADT-RAUM-BILDUNG unter der Leitung von Prof. Dr. Marc Kirschbaum der School of Engineering and Architecture hatte eine Mischung aus Impulsvorträgen und Workshops organisiert, um ins Gespräch zu kommen. Initiiert hatte die Veranstaltungsreihe, die sich als Impulsgeber für Raum- und Lernkonzepte der Zukunft versteht, der Hersteller für Einrichtungssysteme in Schule und Bildung Hohenloher.

Gemeinsam mit Mandana Alimardani, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der School of Engineering and Architecture stellte Herr Prof. Kirschbaum die momentane Ausgangssituation der Schulen in Deutschland dar. Die Beschäftigung mit Lernräumen habe hohe Priorität, da wir „90% unserer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen, daher sollte die Lernumgebung so gestaltet sein, dass sie sich wohlfühlen und das Lernen positiv beeinflusst wird“, sagte Herr Prof. Kirschbaum. In den Vortrag zum Thema „Was braucht die Schule?“ flossen auch erste Zwischenergebnisse des Forschungsprojekts STADT-RAUM-BILDUNG ein. Im Rahmen einer Feldforschung besuchte das Team bislang vier Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg und konnte wertvolle Erkenntnisse zu Lernraumtypologie und Organisation gewinnen.

Nachdem die Teilnehmer die Input-Vorträge anhand der „Satzstreifenmethode“ reflektiert hatten, ging es am Nachmittag mit verschiedenen Workshops weiter. Diese wurden größtenteils von mehreren Teammitgliedern der Forschungsgruppe geleitet: die Thematik Bildung und Schulbau, nahezu täglich in den Medien präsent, wurde in unterschiedlichen Themenblöcken und Fragestellungen diskutiert, die sehr aktuell und auch im Forschungsprojekt relevant sind. Von flexiblen Einrichtungskonzepten, über bessere Schulbauplanung und die Phase Null, bis hin zur besseren Integration der Schule in den Städtebau wurden vielfältige Aspekte des Themas aufgegriffen. Der Austausch von Ideen und das gegenseitige Vernetzen standen dabei im Vordergrund.

 

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